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Wetterbericht vom Frosch - 2. Oktober

2. Oktober 2021

 

Guten Morgen ihr da draußen!

Der Frosch sitzt auf der Treppe vorm Marmeladenglas und hat Feierabend. Er hält die obligatorische Tasse Kaffee in der Hand und lässt den Tag noch einmal Revue passieren.

 

Schön war´s gewesen mit den Strandkindern und richtig entspannt. Er hatte das Gefühl, so langsam lief alles rund, sogar die Heizung...

 

Die stille Stunde am Morgen war akzeptiert und wurde in völliger Selbstverständlichkeit praktiziert. Die Kleinen und die Großen setzten sich an ihre Arbeit und lasen, schrieben oder rechneten...

Der Frosch und ein undefinierbares Tier saßen mittendrin und schauten zu, halfen bei Fragen und genossen die ruhige Konzentration. Ab und zu wehte ein Wort in einer anderen Sprache herüber - die kleine Maus lehrte den kleinen Elefanten Französisch - und der kleine Fischotter hatte ganz schön viele Blätter und Bögen zu beschriften, was er aber ohne Murren erledigte.

 

Danach war der Bewegungs- aber auch der Basteldrang groß. Also hüpften der Frosch und die Eule mit einigen Strandkindern gen Spielplatz und die Gazelle veranstaltete eine Bastelrunde. Perlen, Federn und Golddraht machten die Runde und verwandelten sich in Armbänder, Kettchen und Traumfänger, während nahe des Spielplatzes riesige, aber bittere Haselnuss-Eicheln entdeckt und geerntet wurden.

 

Zwischendrin wurden noch Meerschweinchen trocken gelegt - wobei sich die Einstreu praktisch explosionsartig über die ganze Wohnung verteilte - und es hab leckeres Müsli, welches die Strandkinder gemeinsam mit der Netten zubereitet hatten.

 

Zum Schluss hängte sich das rosa Einhorn noch ein wenig an den Igel, der so groß geworden war und schaukelte. Und dann war die Zeit auch schon um und die Strandkinder gingen wieder nach Hause, zu ihren eigenen Stränden - die selbstkreierten Ketten stolz in den Händen.

 

Am Abend hatte der Frosch noch die Worte eines weisen Wesens gehört und er fand, diese ließen sich sehr schön auch auf ihre Situation projizieren:

"Wo es keine Opfer gibt, kann es keine Täter mehr geben."

 

Sie alle waren aus ihrer Komfortzone heraus gekommen und taten etwas, statt nur still zu verharren und dem da draußen ausgeliefert zu sein. Sie hatten sich von ihrer Opferrolle verabschiedet, die Dinge in die Hand genommen und den Tätern dadurch ihren Handlungsspielraum verkleinert. Sie hatten sich gemeinsam schützend vor ihre Strandkinder gestellt.

 

Die Wandlung war in vollem Gange.

 

Euch allen nun einen schönen Sonntag zum Kraft tanken und Seele baumeln lassen...

 

Blog-Frosch-Kastanientier
Ein Kastanien-Bommel-Elefant und Nussschiffchen

 

© 2021 - Daniela Bezold

 

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