23. Juni 2021
Guten Morgen ihr da draußen!
Ratlos steht der Frosch vor seiner Hängematte. Der Bendel ist gerissen und der Stoff hängt schlaff durch. Wie soll er so nur - einen Kaffee in der Hand und sanft schaukelnd - vor sich hin sinnieren...? Wie von zuckerwattigen Vanille-Bubu-Wolken träumen...?
Seine Hängematte fehlt ihm jetzt schon. Und das Sinnieren auch... 🐸☕️☁️😊
Überhaupt...
Er hat das Gefühl, ihm sei die Zeit abhanden gekommen. Aber geht das überhaupt? Wie kann Zeit abhanden kommen? Ist Zeit nicht immer und allerorten gleich? Und "sich Zeit zu nehmen für Dinge, die dir wichtig sind" ist zwar ein nettes Sprüchlein, aber nicht immer praktikabel, denn dem Frosch sind eine Menge Dinge wichtig und die muss er nun mal alle in seinem Tag unterbringen.
Neulich hat er das rosa Einhorn besucht. Das reagierte auf die Anforderungen des Tages so, dass es jeden an es herangetragenen Wunsch einfach verneinte. So lange, bis es schließlich ein "Neinhorn" war, wenn auch nur für einen Tag. Von der Eule liebevoll "Motzkuh" genannt. 🦄🦉
Aber das Nein-Sagen braucht es manchmal, damit man in Dingen, die einem wichtig sind, auch wieder JA zu sich selbst sagen kann. Und mit dem Nein-Sagen-Trainieren kann man nicht früh genug anfangen, was das rosa Einhorn in seinem jugendlichen Leichtsinn wohl schon wusste.
Nein zu Dingen zu sagen bedeutet nämlich auch immer Freiheit. Die Freiheit, stattdessen das zu tun, was man wirklich möchte. Um Elementares von Vernachlässigbarem zu unterscheiden, braucht es allerdings wieder die bereits erwähnten Gedankenschubladen, in denen man gezielt sortieren kann und ein kluges Abwäg- bzw. Ablagesystem.
Darin trainiert sich der Frosch jeden Tag.
Und was macht er jetzt mit seiner Hängematte? Er knuddelt den Bendel probeweise wieder zusammen. Hält.
Ein gutes Provisorium ist manchmal für die Ewigkeit. Aber für einen Kaffee und ein paar rosa Vanille-Bubu-Wolken reicht es allemal... ☕️☁️
Euch allen einen lebensbejahenden und entscheidungsguten Tag! ☀️🙏💚
© 2021 - Daniela Bezold
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