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Stichwortsuche

 

Jetzt ist es ja so, dass man manchmal Dinge tut, obwohl man überhaupt nicht weiß, warum man sie tut. Und andersrum, dass man sich vornimmt, etwas zu tun, es aber aus Gründen nicht hinbekommt.

 

Geht dir das manchmal auch so? Bei mir ist heute so ein Tag... 🙈

 

Zwischen dem bisschen Haushalt (sagt zum Glück nicht mein Mann; der weiß, wie viel Arbeit Haushalt so machen kann) und der Arbeit, die man ja EIGENTLICH machen soll, entsteht manchmal eine wahre Schiffschaukel an Hin- und Herschwanken zwischen den Dingen. ⚖️

 

"So ist das, wenn man selbständig ist, aber das wolltest du ja so", trötet das Gehirn ungefragt dazwischen. Ich renne also, anstatt mich wie jeder Schreibende ordentlich mit einer Tasse Kaffee, Tee oder je nach Belieben einem Glas Rotwein hinsetzend und sich in Gedanken- (und im besten Falle Schreib-)gängen ergehend, herum und versuche, alles gleichzeitig hinzukriegen. Während ich das Brot ansetze, bin ich gedanklich schon bei den Betten, die noch zu überziehen sind und habe zeitgleich eine Idee für einen Satzanfang. Den muss ich mir unbedingt aufschreiben! Wo ist der Stift? Ah da - schnell auf einen Zettel kritzeln, der zufällig (es gibt keine Zufälle) herumliegt. 🗒🖊

 

Zum Glück ist mir dann noch rechtzeitig eingefallen, dass ich das Salz im Brot vergessen habe und gebe es geschwind hinzu - sonst hätte es wieder Familiengemecker gegeben. Obwohl - zu viel Salz ist auch nicht gesund. Egal. Jetzt darf das Brot erstmal ruhen (das Glückliche)... 🥖

 

Schnell zum Bett. Abziehen, zusammenkrumpeln, in die Waschmaschine stecken - währenddessen schon wieder ein kleiner Gedankengang und ein Stichwort, das mir durch den Kopf geht - Maschine anstellen. HALT! Waschmittel vergessen! Maschine wieder aus, Waschmittel rein, Maschine an.

 

"Das hat so keinen Sinn!" schalt mich mein Hirn. "Mach doch mal eine Sache fertig und fang nicht ständig was Neues an, sonst wirst du noch ganz durcheinander." Trockenes HaHaHa meinerseits. 😬

 

Aber wo es Recht hat, hat es Recht. Ich atme also tief durch und mache eins nach dem anderen. Ha, das wäre doch gelacht! In meinem Hinterkopf lauern noch diverse Tätigkeiten, die heute angegangen werden müssten. Oder ist da vielleicht ein bisschen zu viel To Do und ich habe deshalb oft am Abend das Gefühl, kaum etwas geschafft zu haben?

Während ich das Bett mit neuen Laken überziehe, denke ich darüber nach, ob man in Hektik wirklich mehr geschafft kriegt? Oder nur das Gefühl bekommt, nie mit irgendetwas fertig zu sein, bzw. seine tatsächlichen Erfolge gar nicht sieht? Dann wäre das praktisch ein doppeltes Paradoxon. Auf der einen Seite der ständige Stress, der niemand gut tut, auf der anderen Seite Verwirrung und ein unbefriedigendes Ergebnis. 🤷‍♀️

 

Okay, dann werde ich mir jetzt erstmal in Ruhe einen Kaffee aufbrühen und dann ran ans Werk gehen. Fast schon sitze ich, da fällt mir ein, dass ich mir doch vorhin einen Satzanfang (mit irgendwas muss man ja anfangen) auf einen Zettel geschrieben hatte. Hä?? Wo ist der?

 

Blog - Stichwortsuche - Notiz
© Jorma Bork / PIXELIO

Und schon sind all die hehren Vorsätze wieder in den Wind geschrieben und ich flitze durch die ganze Wohnung. 🤸‍♀️ Ich zweifle schon, dass ich tatsächlich etwas aufgeschrieben habe (netter Streich, liebes Gehirn), aber da finde ich ihn. Er liegt auf dem frisch überzogenen Bett, als hätte er da auf mich gewartet. Na also...

 

Nun ist aber wirklich Zeit für Muße. Das Telefon stelle ich auf leise, die Benachrichtigungen an Bildschirm und Handy aus. Dafür zünde ich eine Kerze an und starre eine Weile in die Flamme. 🕯 ☕️ Ich nippe an meiner Tasse Kaffee und richte den Blick auf meinen Bildschirm, auf dem nur ein weißes Blatt Papier vor mir liegt. Herrlich. Noch gänzlich leer wartet es darauf, mit Ideen und Buchstaben gefüllt zu werden. Ich spüre, wie sich Ruhe in mir ausbreitet. In dieser Ruhe wird mir sicher auch das zweite Stichwort einfallen, das sich mir noch nicht verraten hat. Und wenn ich fertig bin, gibt´s als Belohnung eine Scheibe noch warmes Brot... 🥖

 

Jeder hat halt so seine Strategien, zwischen Ruhe und Eile hin und her zu schalten. Nicht alles ist für jeden gut. Und auch ich darf es einfach akzeptieren, dass es ruhigere Tage gibt, in denen man Dinge besser hinbekommt und angespanntere Tage, in denen das nicht so gut gelingt. Aber was soll´s. Nobody is perfect... 😉

 

Und dir wünsche ich einen schönen und heimeligen Tag, an dem du alles gebacken kriegst, was so anfällt, es aber gleichzeitig schaffst, Wichtiges von Nebensächlichem zu trennen. Eine Kerze anzuzünden und ein wenig in die Flamme zu schauen, ist schon mal ein guter Anfang... 🥰🙏💚

 

Alles Liebe, 

deine Daniela

 

 

© 2022 - Daniela Bezold

 

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