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Gedanken zum Coronavirus

oder

Was will mir die aktuelle Situation sagen?

 

Lesezeit: 5 Minuten

 

Wir hetzen durch unsere Zeit.

 

Jeder Tag ist angefüllt mit Terminen, Pflichten und Müssen.

 

Unseren Kaffee trinken wir aus dem Coffee-to-go-Becher im Laufen - wieder zu etwas Neuem hin, zu einem Geht-nicht-anders.

 

Selbst für private Termine, sich mal wieder mit der Freundin treffen, bedarf es eines Terminkalenders. Und am Ende des Besuches umarmt man sich, verspricht, das aber bald mal zu wiederholen, irgendwann dann mal - schon mit dem Hinweis, dass man da und da unheimlich Stress hat und auf gar keinen Fall Zeit für eine Stunde Kaffee trinken. Mit der Freundin.

 

Um mal inne zu halten, meditieren wir gerne. Aber nur, wenn es auch ins Zeitfenster passt. Wie viele Minuten am Tag hältst du dir dafür frei? Zwanzig? Zehn?

Meditation to go...

 

Besser als nichts, sagst du dir.

 

Oder wir gehen zum Sport. Das ist prima, denn da schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens tut man was gegen die Figur (und das ist bei den meisten der Hauptgrund, Sport zu machen, ja?) und zweitens kann man sich mal richtig abreagieren, den ganzen Frust des Tages. Gut für die Gelenke soll es ja auch sein.

Und wenn man richtig gut ist, kriegt man das mit dem Sport sogar einigermaßen regelmäßig hin (dafür sorgen im übrigen die Endorphine, die bei Bewegung ausgeschüttet werden. Dadurch bekommt man Glücksgefühle. Aber das ist ein anderes Thema).

 

Unser Essen schlingen wir in uns rein, manchmal im Stehen. Wer hat denn schon Zeit, sich hinzusetzen und eine ordentliche Mahlzeit einzunehmen? Der nächste Termin wartet ja schon...

 

Mit Kaffee retten wir uns über den Tag. Das Gläschen Wein abends dient der Entspannung.

Zum Runterkommen.

 

Und morgen geht es wieder weiter in unserer Zeitmaschine.

 

Uns ist die Zeit abhanden gekommen....

 

Wir haben uns selbst verloren.

 

Und jetzt, plötzlich, kommt da was auf uns zu.

Es ist so klein, du kannst es nicht mit dem bloßen Auge sehen und es hat doch die Macht, alles hier zu verändern.

 

Es macht, dass wir Ländergrenzen schließen und unsere Schulen.

 

Es versetzt uns in Aufruhr, weil es so unsichtbar ist und so unwägbar.

 

Hab ich vielleicht dieses Virus? Oder doch was anderes?

Schnupfen hab ich ja schon und ein Kratzen im Hals. Ist das jetzt DAS? Oder doch eine ganz normale Erkältung (die im übrigen auch von einem Virus verursacht wird, halt von einem, über das die Wissenschaft schon ein bisschen mehr weiß. Aber das ist ein anderes Thema).

 

Oder bin ich Überträger ohne Symptome? Darf ich jetzt keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter haben, zu meinem Vater? Die gehören doch zur Risikogruppe...

 

Und überhaupt... jetzt sind ja die Kinder Zuhause. Die ganze Zeit. Was mache ich denn mit denen? Wie kriege ich sie "beschäftigt"??

 

Stopp!

 

Und genau jetzt solltest du folgendes tun:

 

Richte dich auf deinem Stuhl auf und atme dreimal tief ein und wieder aus. Richtig schön, unten in den Bauch rein.

Tue dies sehr bewusst. Und freue dich, dass du es kannst, atmen.

 

Und dann lass einfach los.

 

Du kannst nichts kontrollieren, du kannst nichts machen.

Du solltest nur etwas NICHT machen:

Dich wieder in die Zeitmaschine setzen und genauso weiter machen, wie bisher.

 

Dieses Virus wird die Welt überrollen und wir können nichts anderes tun, als bei uns selbst zu bleiben. Versuchen, die Zeit, die uns geschenkt, ja: geschenkt! wird, zu nutzen. Einfach mal das zu tun, wonach uns der Sinn steht.

 

Auf der Couch rumbummeln (gerne auch mit einer entspannten Tasse Kaffee oder Tee aus einer Porzellantasse. Oder einem Gläschen Wein). Sich mit den Kindern alte Fotoalben aus dem Urlaub anschauen, vorlesen oder eine schöne DVD einlegen.

Oder selbst lesen, etwas, wozu du sonst nicht kommst.

 

Kerzen anzünden.

 

Mal Zeit haben, etwas Leckeres zu kochen. Und das dann auch im Sitzen und mit der Familie drumherum zu essen. Dabei miteinander zu reden. Nicht über die Schule, die ist ja gerade nicht.

Vielleicht einfach nur darüber, wie es dem anderen heute geht.

 

Spazieren gehen - alleine oder mit einer Freundin oder einem Freund.

An der frischen Luft ist das Ansteckungsrisiko ja zum Glück sehr gering, wenn man das mit dem Umarmen weglässt.

 

Musik hören, die dir gefällt und auch mal laut mitsingen.

 

Gesunde Lebensmittel essen. Der Name sagt es schon: "Mittel zum Leben".

Am Besten bio und frisch zubereitet. Viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.

Die Faustregel lautet, dass ein gekauftes Nahrungsmittel nicht mehr als fünf Zutaten haben sollte. Und die mit einem "E" vorne dran sind meistens nicht ganz so gut.

 

Wenig bis gar kein Fleisch. Vor allem kein Schweinefleisch! Ganz schlecht für die Gelenke und das Immunsystem (Schweinefleisch enthält Arachidonsäure, die entzündungsfördernd wirkt und außerdem die Synthese von Omega-3-Fettsäuren hemmt und damit deren entzündungshemmende Eigenschaften. Aber das ist ein anderes Thema).

Und Schweine sind sehr intelligente Tiere, die genau mitkriegen, was ihnen droht...

 

Wenig Milchprodukte.

 

Benutze Gewürze, die du noch nicht kennst. Bereite etwas zu, was du noch nicht kennst.

Sei kreativ.

 

Trinke viel Wasser. Das hilft, den Organismus zu entgiften und unterstützt somit auch dein Immunsystem.

 

Und lass auch mal fünf gerade sein.

Entspann dich.

Mal runterkommen.

Mal ankommen bei sich.

 

Das Beste daraus machen.

Es ist auch eine Chance!

 

Viel Spaß dabei.

Und: Bleibe gesund!

 

Deine Daniela

 

© 2020 - Daniela Bezold

 

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